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1. Geschichte des preußischen Staates - S. 146

1900 - Münster i. W. : Schöningh
Feldzeugmeister von Benedek. Unterdessen hatte die zweite Armee die Pässe des schlesischen Gebirges durchschritten. Bei Nachod (27. Juni) und Skalitz (28. Juni), dann bei Trauten au (28. Juni) hatten der General von Steinmetz und der Kronprinz Friedrich Wilhelm herrliche Siege erfochten. Die drei preußischen Armeen rückten hierauf gegen Köuiggrätz vor, wo die Entscheidungsschlacht stattfinden sollte. In der Nacht des 2. Juli gab Köuig Wilhelm, der mittlerweile mit dem Ministerpräsidenten von Bismarck, dem Kriegsminister von Roon und dem Chef des Generalstabes, dem General von Moltke, aus dem Kriegsschauplätze angekommen war, den Befehl zum Angriffe ans die Hauptarmee der Feinde. Am 3. Juli kam es dann bei Königgrätz zu einer äußerst blutigen Schlacht; die Preußen errangen -einen glänzenden Sieg; das österreichische Heer wurde so vollständig geschlagen, daß es zu einem ferneren Widerstande unfähig war. Am Morgen des 3. Juli begann die gewaltige Schlacht. König Wilhelm leitete selber den Angriff. Die Österreicher hatten sich in einer hügeligen Gegend stark befestigt. Die zahlreichen Dörfer und Weiler an den Anhöhen und am Fuße der Bergkette waren durch Verhaue zu steinen Festungen umgeschaffen und Hunderte von Geschützen terrassenförmig hinter Erdwällen ausgestellt. 200000 Mann mit 672 Kanonen standen hier bereit, jeden Augenblick den gewaltigen Ringkampf mit dem Feinde aufzunehmen. Todesmutig drangen die Preußen gegen die feindlichen Verschanzungen vor; ein mörderisches Feuer empfing sie. Stundenlang mußten die wackeren Krieger beim heftigsten Kugelregen aushalten, ohne wesentliche Vorteile

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 160

1849 - Münster : Coppenrath
160 37 Elephanten von Karthagena auf und überschritt den Ebro. In kurzer Zeit, aber nur nach einem äußerst blutigen Kampfe, unterwarf er sich das ganze zwischen diesem Flusse und dem Pyrenäengebirge gelegene Land und ließ zur Deckung desselben den Unterfeldherrn Hanno mit 11,000 Mann zurück. Er selbst überstieg mit 50,000 Fußgängern und 9000 Reitern die Pyre- näen und durchzog rasch das südliche Frankreich, über Ruscino, das heutige Russillon, Narbonne, Nismes (Nemausus). Gegen das Ende des Septembers kam er an die Rhone, über die er zwischen Orange und Avignon setzte. Hier kam es zu einem blutigen Vorpostengefechte. Der römische Cónsul Scipio, wel- cher auf seiner Fahrt nach Spanien zu derselben Zeit bei Mar- seille landete, und erst hier Kunde von dem Übergange seines Gegners über die Pyrenäen erhielt, war entschlossen, ihm hier den Weg zu verlegen und schickte eine Abtheilung Reiter aus, Erkundigung einzuziehen. Zu demselben Zwecke hatte auch Han- nibal eine Reiterschar abwärts geschickt, die bald mit der römi- schen in einem zwar kleinen aber blutigen Gefechte zusammentraf, wie zum Vorspiel der großen Kämpfe, die bald folgen sollten. Dem römischen Cónsul wich er listig aus. Er wandte sich nörd- lich längs der Rhone, ging dann über die Jsere (Zsara), welche in die Rhone fließt und langte, gestärkt durch die Bündnisse gal- lischer Fürsten, in der letzten Hälfte des Oktobers an dem Fuße der Alpen an. Hier aber schien die Natur der Gegend seinem Siegeszuge eine Grenze setzen zu wollen. Zn der Mitte zwischen Italien und Gallien ragt in furcht- barer Höhe das Alpengebirge, gleichsam als eine feste unüber- steigbare Mauer zwischen beiden Ländern aufgethürmt. Rings- umher starret alles von Eis und Schnee, zackige Felsenspitzen ra- gen bis in die Wolken hin. Hier war nicht Stadt nicht Dorf; kein gebahnter Weg führte über das entsetzliche Gebirge. Nur wilde Thiere schweiften umher und halbwerwilderte Menschen, die, erstarrt von Kälte, in elenden Hütten oder in Felsenschluch- ten ihr trauriges Leben zubrachten. Hierüber sollte nun zum erstenmal ein ganzes Heer setzen, Menschen, Pferde, Elephanten, Wagen und Gepäck, und das gerade in der rauhen Herbstzeit, wo Alles um so schrecklicher war, zumal für die Karthager, die aus dem heißen Afrika kamen. Betroffen stand das Heer vor

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 161

1849 - Münster : Coppenrath
161 den Alpen; sie zu übersteigen, schien unmöglich. Nur Hannibal zagte nicht. Er hielt an dasselbe eine kräftig ermunternde Rede, die allen Unmuth entfernte. Getrost begann es mit seinem ge- liebten Führer die mühevolle Fahrt. Aber kaum war man et- was höher gekommen, da begann erst recht das Elend. Die Soldaten konnten auf den glatten Eismassen keinen festen Fuß fassen; bald glitt der eine bald der andere aus und stürzte jäh- lings den Berg hinunter. Bald meinten sie, auf festen Boden zu treten; aber siehe, es ist nur ein wenig Schnee, oben über eine Felsklippe zusammengefroren, unten der Abgrund, in wel- chen die Unglücklichen stürzen. Dann fällt ein Elephant, dann rollt ein Wagen zurück und reißt Alles hinter sich mit fort in's Verderben. Dazu stürzen die wilden Bewohner aus den Schluch- ten und Höhlen hervor und überfallen die müden Kletternden. Verzweiflung sah man auf allen Gesichtern. Hannibal sprach überall seinen müden Soldaten Muth ein: „Bald haben wir die Spitze erreicht, bergunter wird es besser gehen!" Nach tau- send Mühseligkeiten hatten sie endlich diese erreicht und standen oben auf dem Cenis. Hier, in diesen luftigen Schnee- und Eisfeldern, ließ er seine ausgehungerten und fast erstarrten Sol- daten zwei Tage ausruhen. Von den eisigen Wolkenhöhen hin- ab zeigte er ihnen in weiter Ferne die sonnenhellen Fluren des schönen Italiens. Da bekam das Heer frischen Muth und fing an hinabzusteigen. Aber die Schwierigkeiten hiebei waren fast noch größer. Auf dem schlüpfrigen abschüssigen Boden war kein Halt, Menschen und Thiere schossen jählings hinab. Sie kamen an einen Felsen, wo wegen eines tiefen sich vor ihnen aufthuen- den Abgrundes kein Schritt vorangesetzt werden konnte. Hier unternahm Hannibal etwas, wodurch er die Nachwelt in Er- staunen gesetzt hat. Er grub auf eine noch immer unerklärliche Art für sein Heer und seine Elephanten einen Weg durch den Felsen. Nach der fabelhaften Erzählung des Livius soll er ihn mit Weinessig und Feuer gesprengt haben. Endlich, nach Ver- lauf von fünfzehn schweren Tagen, hatten die bleichen Krieger die Ebenen Italiens erreicht. Innerhalb fünf und einem halben Monat war von Karthagena aus ein Weg von zweihundert deutschen Meilen unter steten Kämpfen und Gefahren zurückge- legt worden. Wetter, Geschichte der Römer. 11

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 16

1849 - Münster : Coppenrath
16 geheimnißvolle Sagen aus dem grauen Alterthume berühmt. Hier ist der von steilen Felsen und Wüldschluchten umschlossene See Avernus; hier die Felsenhöhle der alten Wahrsagerin Sy- bille. Eine benachbarte Höhle galt nach der Dichtung der Alten für den Eingang in die Unterwelt. Hier war auch der Styr selbst, hier die elysäischen Gefildes. Eine Pflanzstadt der Cu- mäer war Parthenope. Als nämlich die Cumäer von den Campanern verdrängt wurden, gründeten sie diese Kolonie, leg- ten aber, da dieselbe für alle Flüchtlinge zu klein war, östlich von derselben eine neue Stadt, Neapolis, an. Im Gegensätze zu dieser Neustadt bekam nun Parthenope den Namen Altstadt, Paläopolis, bis beide den gemeinsamen Namen Neapolis (Ne- apel) d. i. Neustadt annahmen. In ihrer Nähe steht der feuer- speiende Vesuv. Auf einem an der Küste sich erhebenden Felsen lag die Stadt Misenum mit einem geräumigen Hafen, in wel- chem seit Augustus der andere Theil der römischen Flotte lag; unfern hievon Bajä, dessen warme Bäder häufig besucht wur- den. Die Schönheit dieses Ortes und seiner Umgebung ist von den römischen Dichtern besonders gefeiert worden^)- Westlich von Neapel, ebenfalls am Meere, lag Puteoli, die als grie- chische Kolonie den Namen Dikäarchia führte, das heutige Puz- zuoli; bei derselben der Lucrinersee, aus welchem am 30. Sept. 1538 plötzlich mit schrecklichem Getöse ein über 200 F. hoher Bergkegel, monte nuovo (neuer Berg), sich erhob. Hier lag auch Cicero's Villa Puteolanum oder Academia. Die ganze Gegend ist hier sehr vulkanisch; und das schwefelreiche Thal zwischen Puteoli und dem Vesuv, das heutige Solfatara, wurde von den Alten das phlegräische oder brennende (oampi Phlegraei) genannt. Es brennt beständig im Innern; fast überall ist der Boden warm, stellenweise glühend, und mitunter steigen mit großem Getöse Dampfsäulen und lichte Flammen auf. Der Weg von Neapel bis Puteoli führt durch eine fast y4 Stunde lange Berghöhle, die im Alterthume er^pta Neapolitana, jetzt aber die Grotte von Posilippo nach dem gleichnamigen Berge genannt wird. Am Eingänge derselben zeigt man das von Lorbeeren umkränzte Grab 4) Virgil beschreibt diese Gegend im 6. Buche. 4 5) Nullus in orbe sinus Bajis praelucet amoenis. Foraz.

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 22

1849 - Münster : Coppenrath
22 sie Meerenge von Messina. Sie ist ungefähr vier Meilen breit, an der schmälsten Stelle aber nur l/4 Meile; und eben hier soll nach alter Sage Italien mit Sicilien zusammengehangen haben. Die äußersten Punkte dieses Jnseldreieckes sind drei Vorgebirge: nordöstlich Pelörum, westlich Lilybäum, südöstlich Pach/- »um, und zunächst von diesen drei Höhen hat sie den Namen Trinakria erhalten'). Wegen ihrer Fruchtbarkeit und Schönheit stand sie von jeher in dem höchsten Ansehen ?) Schon Homer nannte sie das liebliche Eiland des Helios und machte sie zum Schauplatze einer schönen Episode im neunten Buche der Odyssee. Die Römer nannten sie die Kornkammer Italiens und die Amme Roms, und die Bewohner selbst hießen vorzugsweise die Neichen und Glücklichen. Als die Krone des Landes erscheint der Ätna (montö Gibello), dessen Ausbrüche schon Pindar kannte. Der Vesuv ist ein Sandhügel gegen diesen Niesen. In majestätischer Pracht erhebt er sich mit seinen einzelnen Kuppen zu einer Höhe von 11,000 Fuß, während der Vesuv nur 3,500 Fuß hoch ist. Jede Stufe bildet eine Zone. Die untere prangt mit Weinber- gen und Gärten; die zweite ist ein Waldbezirk von hundertjäh- rigen Bäumen; die dritte hat nur Eis und Schnee; die vierte nur Rauch und Flammen. Immer dampft es, immer sprudelt es. Dieses Dampfen und Sprudeln aber wird Ruhe genannt, wenn sich nicht aus seinem Feuerschlunde der Lavastrom ergießt und meilenweit die Fluren verwüstet. Die ältesten Bewohner des gepriesenen Eilandes waren nach der fabelhaften Darstellung des Homer diecyclopen. Soweit aber die geschichtliche Kunde reicht, finden sich hier zuerst Sica- ner, die wahrscheinlich aus Jberien eingewandert waren. Zu ihnen gesellten sich, etwa um 1200 vor Ehr., die Siculer, welche von den Ausonen aus Italien vertrieben wurden. Sie ließen sich zuerst in den Fruchtebenen des Ätna nieder und brei- teten sich allmälig über die ganze Ostseite der Insel aus, wäh- rend die Sicaner auf die Westseite eingeschränkt wurden. Nicht lange nachher legten auf der nordwestlichen Küste der Insel auch die Phönizier viele Kolonien an, welche später an die Karthager ') und twv Tqiüv ay.qo)v. ~) Sicilia, optima insularum omnhim, antiquitate rerum ceteras anteeellit. — Diodor.

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 15

1849 - Münster : Coppenrath
15 reshier steigt die Rebe fünfzig bis sechzig Fuß hoch die Ulmen und Papeln hinan und hängt ihre Trauben aus. Wie zu Triumphbögen schlingt sie ihre grünen Gewinde fort und fort, von Baum zu Baum und gibt der ganzen Landschaft ein festliches Ansehen. Der weinreiche Massikus, ein Zweig der Apenninen, durchzieht nordwestlich das Land. Am Fuße desselben breitet sich das fruchtbare Falernerthal, das Tempe Italiens, aus, nach welchem der Berg selbst auch wohl „der Falerner" genannt wird. Um den Busen von Puteoli herum zieht sich eine steile Fels- wand, die in das Vorgebirge Misenum ausläuft. Im Inneren des Landes erhebt sich als einzelner Bergkegel der Vesuvius bis zu einer Höhe von 3500 Fuß. Eine außerordentliche Frucht- barkeit wird am Fuße dieses für die Umgegend so gefährlichen Nachbaren gefunden. Durch einen schrecklichen Ausbruch dieses Vulkans im Jahre 79 nach Ehr., bei welchem auch der ältere Plinius, dieser unerschrockene Naturforscher, seinen Tod fand, wurden die drei an seinem Fuße gelegenen Städte, Herkulanum, Pompeji und Stabiä so gänzlich verschüttet, daß man auch ihre Spur nicht mehr sah. Sechzehn hundert Jahre lang blieben sie im Schooße der Erde verborgen. Erst im Jahre 1711 kam man durch das Ausgraben eines Brunnens auf ihre Spur. Seitdem ist bis auf unsere Zeit das Nachgraben fortgesetzt worden, und die vielen kostbaren Überreste des Alterthums werden im Mu- seum der Stadt Porti ei, welche über dem alten Herkulanum erbaut ist, aufbewahrt. Als die ältesten Bewohner des Landes werden die Hnotrer angegeben; dann folgen die O s k e r, denen aber dieetrusker eine Zeitlang die Herrschaft entrissen, bis die Samniter eindran- gen und das Land eroberten. Aus der Vermischung der neuen Eroberer mit den früheren Bewohnern ist der Name Campa- nee hervorgegangen. Eine der ältesten Städte ist Cumä am Meere, die von Chalciden aus Euböa schon um das Jahr 1030 vor Ehr. gegründet sein soll. Die ganze Umgegend ist sowohl durch großartige Erscheinungen in der Natur, als auch durch 0 Omnium non modo Italia, sed toto orbe terrarum pulcerrima Campania plaga est. Nihil mollius coelo, denique bis floribus vernat. Nihil uberius solo; ideo Liberi Cererisque certamen dicitur. Nihil hos- pitalius mari. Flor. I. 16.

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 110

1849 - Münster : Coppenrath
110 da er es mit Gewalt nicht hatte nehmen können. Während der Belagerung durchstreiften die Gallier hordenweise plündernd und raubend die ganze Umgegend. Einen ihrer Naubzüge überfiel Camillus von Ardea aus mit einer Freischar, die er um sich ge- sammelt hatte und hieb ihn gänzlich nieder. Hiedurch wurde der gebrochene Muth der Römer wieder geweckt; und die Römer zu Veji wählten den Sieger zum Dictator. Er glaubte indessen, daß die höchste Gewalt nur denen zustehe, welche das Capitol vertheidigten und hielt ihre Einwilligung für nothwendig. Da schwamm ein junger Plebejer, der kühne Pontius Cominius, in einer finstern Nacht die Tiber hinab zur Stadt, erstieg au einer nicht bewachten Stelle glücklich die schroffe Felsenhöhe, und kehrte eben so glücklich mit der Genehmigung der Wahl vom Capitol zum Heere zurück, dessen Größe und Muth mit jedem Tage wuchs. Jndeß bemerkten die Gallier bald die Spuren des Hin- aufgekletterten. Jetzt wollten auch sie an derselben Stelle das Capitol ersteigen und wählten dazu eiue mondhelle Nacht. Be- reits hatten sie die Zinne des Felsen erstiegen, als plötzlich die der Juno geweihten Gänse ein Geschrei erhoben, daß der Con- sular Manlius Capitolinus -) davon erwachte. Er auf und da- hin und stieß mit seinem Schilde den vordersten der Gallier jählings den Felsen hinab, so daß dieser im Fallen die ganze Kette der Nachkletternden mit sich in die Tiefe hinabriß. So war das Capitol für den Augenblick wohl gerettet, die Gefahr jedoch nicht vorüber; denn immer ärger wüthete der Hunger. Aber auch die Lage der Gallier war immer bedenklicher gewor- den. Die Gegend bot keine Nahrung mehr da und war auch höchst unsicher durch die Streifzüge des Camillus. Hunger und Pest wütheten unter den des Klimas nicht gewohnten Feinden: überdies traf sie die Nachricht, daß die Venüter von der Küste des adriatischen Meeres aus in ihr Land am Fuße der Alpen eingefallen seien. Brennus war zum Frieden und zum Abzüge bereit, wenn man ihm ein Lösegeld von tausend Pfund Gold gebe. Die durch Hungersnoth gedrängte Besatzung ging auf diesen Vertrag ein. Bei dem Abwägen des Goldes aber ge- 0 Den Beinamen Capitolinus, d. i. der Capitolier, führte Man- lius von seiner Wohnung auf dem Capitol.

8. Die alte Geschichte - S. 68

1872 - Münster : Coppenrath
68 durch gruliche Verbrechen das Maa ihrer Snden gefllt hatten, wurden fast gnzlich ausgerottet. Dann vertheilte Josue das Land unter die zwlf Stmme. Der Stamm Levi aber erhielt kein besonderes Grundeigenthnm, sondern als bevorrechteter Priesterstand zerstreuete Wohnpltze unter den bri-gen Stmmen und den zehnten Theil des Ertrages aller Aecker, Weinberge und Heerden. Die Leoiten sollten, nicht beschftigt mit irdischem Erwerb, sich ganz dem Dienste des Jehooa wio-men. Aus ihnen wurde auch der Hohepriester gewhlt, dessen Wrde in Aaron's Familie erblich war. Ter Hohepriester war gleichsam Stellvertreter des Jehova, und seine Aussprche gal-ten als gttliche Gebote. Welche Freude fr die Israeliten, als sie nach so vielen Leiden und Widerwrtigkeiten in der Wste in dieses schne fruchtbare Land kamen. Da blheten die herrlichsten Saatfel-der; da hingen die Trauben schwer an den Reben herunter; da prangten die Bume mit Feigen und Granatpfeln. Quel-Im und Bche erfrischten Berge und Thler. Von Norden nach Sden durchschnitt es der Jordan, der, nachdem er durch den klaren fischreichen See von Nazareth gegangen ist, sich in's tobte Meer ergiet; in seinen Niederungen lagen die ppigsten Weiden. Im nrdlichen Theile des Landes, spter Galila genannt, erhob sich der prchtige Karmel, d. i. Garten Gottes, mit seinen weinbekrnzten Vorbergen, aus benen sich zahlreiche Bche nach allen Richtungen in die lieblichen Thler ergossen. Aus den schnen Fluren von Israel stieg majesttisch der Ta-bor empor, aus welchem Christus verklrt wurde. Garizim oder der Schnitterberg schmckte das Land der Ephraimiter. Noch reizender waren die sdlich gelegenen Bal'amgrten und Palmwlder von Jericho, d. i. Palmenstadt. Die Israeliten genoffen das schne Land nach Herzenslust und dankten Gott, der sie auf eine so wunderbare Weise hineingefhrt hatte. Die Israeliten unter Richtern (14251095). Doch diese dankbaren Gesinnungen dauerten nicht lange. Sie I

9. Die alte Geschichte - S. 75

1872 - Münster : Coppenrath
Aie Phnizier. '24, Beschreibung des Landes. Neben den Juden, an der bergigen Kste des Mittelmeeres, wohnten die Phnizier. In der Bibel werden sie gewhn-lich Kanaaniten genannt. Ihr ganzes Lndchen war kaum dreiig Meilen lang und hchstens fnf Meilen breit. Von dem brigen Asien war es durch das hohe Gebirge des Liba-non und Antilibanon geschieden, welches dasselbe in der Form eines Halbkreises umgibt. Das Gebirge bat seinen Namen, der wei bedeutet, von dem Schnee, mit welchem die hchsten Gipfel desselben immerwhrend bedeckt sind. Das Innere des Landes war grtentheils felsig und unfruchtbar; weder Acker-bau noch Viehzucht konnte die Bewohner ernhren. Um fo reicher aber war das benachbarte Meer an Fischen aller Art. Dies fhrte die frheren Bewohner erst zur Fischerei, dann zum Schiffbau und fo stufenmig von der Seeruberei bis zum blhendsten Handel. D?t schon sind arme unfruchtbare Lnder, wie Holland, einzelne Städte sogar, wie Genua und Venedig, durch den Handel groß und mchtig geworden. Weil wir nun gerade bei dem ltesten handeltreibenden und seefahrenden Volke stehen, so wollen mir hier das Wesentlichste von der Schifffahrt und dem Handel berhaupt und von den segenreichen Folgen derselben vorausschicken. 25. Aeltester Handel. Mnzen. Der erste Handel konnte nur darin bestehen, da man Waaren gegen Waaren vertauschte. Dem Einen mangelte bald dieses, bald jenes, was der Andere im Ueberflu hatte, und

10. Die alte Geschichte - S. 240

1872 - Münster : Coppenrath
Die Wmer. 74. Beschreibung Italiens. Unfern der Grenze des sbwestlichen Theiles von Deutsch" lanb, vom sblichen Abhange der Alpen aus, erstreckt sich fast in der Form eines Neiterstiefels weit in das mittellnbische Meer hinein die reizenbe Halbinsel Italien, welche man wohl den Garten von Enropa nennt. Hier wechseln die lieblichsten Thler mit himmelhohen Bergen; eine Gebirgskette, die Apen-ninen, zieht sich von Norben nach Sben der Lnge nach das ganze Land hinburch. Viele Bche ergieen sich von beiben Seiten des Gebirges, aber sie erreichen, ba die Halbinsel nur schmal ist, zu Mb das Meer, und bantm finb die wenigsten schiffbar. Nur in Oberitalien, wo vom sblichen Abhnge der Alpen die Gewsser zusammenstrmen, bilbet sich ein groer schiffbarer Flu, der Pabus ober Po. Dieser ist der König der Strme. Er kommt majesttisch ans den Alpen hervor, burchzieht von Westen nach Osten ganz Oberitalien, und, nach-bem er sich auf feiner weiten Bahn auf beiben Seiten mit vielen Flssen und Bachen verstrkt hat, strzt er sich enblich durch sieben Mnbuugeu in das abriatifche Meer. Eine milde heitere Luft erhlt die Bewohner stark und gefuttb und lt auf ihren Feibern die kstlichsten Frchte zur Reife kommen, die bei uns gar nicht wachsen, ober boch nur unter der zartesten Pflege in Treibhusern durch beu Wechsel der Jahreszeiten gebracht werben knnen. Wegen solcher Flle des Lieb-reizes und des Segens war die apemiinifche Halbinsel von jeher nicht nur der Stolz seiner Bewohner, sonbern auch das Land der Sehnsucht fr den Fremden. Nach der Dichtung der Alten soll biefe sogar der Gott Saturnus selbst zu feiner Herrschaft auserkoren, und hiernach das gesegnete Laub feinen ltesten Namen, Satnrnra, erhalten haben. Auch fr den Handel
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